Die Gedanken-Stopp-Übung:
Wenn Du zum Grübeln tendierst oder auch aktuell Sorgen hin und herschiebst und insgesamt in einem unbefriedigenden Gedankenkarrussell festhängst, kann diese Übung sehr hilfreich sein. Besonders, wenn Du merkst, dass das 'bedachte' Problem dadurch nicht gelöst werden kann und Du eher in eine Negativ-Spirale gerätst. Sie eignet sich besonders bei hartnäckigen Gedankengängen und wenn Du willens bist, Dich bewusst in eine positive Richtung, weg von Sorgen und Negativität, zu bewegen.
Die Übung kommt ursprünglich aus der Verhaltenstherapie. Dabei bat der Therapeut den Patienten, seine wiederkehrenden Gedanken ausführlich zu schildern und rief dann an einer unangekündigten Stelle 'Stop!', wobei dieser Schreckmoment den Patienten effektiv herausholen sollte. Dies wurde noch mehrmals eingeübt und dann vom Patienten selber in seinen Alltag integriert.
Man kann diese Übung auch ohne Anwesenheit eines Therapeuten machen.
Wenn Du Dich dabei ertappst, wie Du wieder einmal in Deiner negativen Gedankenspirale bist oder Dir zum wiederholten mal Sorgen machst über Dinge, die weder eingetreten noch tatsächlich von Dir beeinflussbar sind, rufe Dir selber innerlich 'Stop' zu. Eine Möglichkeit, dies noch zu verstärken ist bspw sich ein Gummiband wie einen Armreif anzuziehen und es gegen sein Handgelenk schnalzen zu lassen, wenn man sich in dieser Negativität verstrickt (dies hat einen leicht strafenden Effekt, mit dem Du Dich darauf aufmerksam machst, das Du gerade was gemacht hast, was Du ja eigentlich nicht machen wolltest).
Zunächst unterbricht man also durch diese Aktion seinen unerwünschten Gedankengang.
Man kann dann diverse Maßnahmen ergreifen, um nicht direkt wieder hineinzuschlittern.
Eine Möglichkeit ist, sich sofort zu 'zwingen', an etwas Schönes zu denken, zB an den letzten Urlaub, oder ein liebevolles Geschenk, das man erhalten hat, oder an ein gutes Gespräch, das man kürzlich hatte, usw, was Dir halt gerade so Positives einfällt.
Oder man macht etwas, zB spielt seine Lieblingsmusik ab (tanzt evtl dazu), streichelt sein Haustier, ruft eine Freundin an, backt einen Kuchen usw.
Oder man spricht eine vorher zuerchtgelegte Affirmation aus. ZB: 'mir geht es gut', oder 'ich bin sicher' oder 'ich bin frei', oder was auch immer für Dich und als Gegenpart zu den entsprechenden negativen Gedanken passt. (Zu Affrimationen mehr in einem weiteren Beitrag)
Welche Maßnahme passt zu Dir, was fällt Dir ein als gutes Ablenkungsmanöver von dem Gedankenkarrussell?
Die Übung hat zweierlei Wirkungen: zum einen fällt einem so viel deutlicher auf, wie oft man im Laufe des Tages in die negativen Gedanken eintaucht. Und zum anderen merkt man, dass man auch wieder aus eigener Kraft herausfinden kann.
Je öfter man diese Übung macht, desto mehr wird man 'Herr seiner Gedanken'. Sie ist ein sehr effektives Tool, um bewusst seine Aufmerksamkeit zu lenken und in eine positivere Ausrichtung zu steuern, ähnlich wie bei der Pivot-Übung, blos etwas radikaler.
Experimentiere etwas damit, überlege Dir, wie Du das 'Stop' setzt und was Du in der Folge tust, da findet jeder für sich eine etwas andere Herangehensweise.