Die Pivot-Übung
Hier eine Übung, wenn man in einem negativen Mindset gefangen ist, die Zweifel an einem nagen, die Sorgen überhand zu nehmen drohen. Das wort 'pivot' kommt aus dem Englischen und bedeutet 'schwenken' oder 'drehen'.
Es geht darum, Deinen Fokus zu verlagern, und zwar folgendermaßen: hast Du einen Gedanken, den Du eventuell auch wiederholt denkst, der Dir ein schlechtes Gefühl bereitet? Wenn Du ihn wieder mal denkst, und das Gefühl dazu auftaucht, schreibe dieses 'Paket' ( Gedanken + Gefühl ) auf. Nun überlege Dir, ob es einen weiteren Gedanken in dem Umfeld des ersten gibt, der sich etwas weniger schlecht anfühlt.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel: angenommen, Du machst Dir immer mehr Sorgen darum, wie Du mit dem Redeschwall Deiner Kollegin umgehen kannst, sie treibt Dich geradezu in den Wahnsinn. Das Gefühl dazu ist das der Machtlosigkeit und Gelähmtheit. (Ist-Zustand)
Nun schreibe zunächst eine Aussage auf, die Dein Gefühl verstärkt, dann fällt Dir später das Schwingen in die andere Richtung leichter:
Wie rücksichtslos von ihr, merkt sie nicht, daß ich so nicht arbeiten kann? (schlechter)
Sie ist einfach ein redseliger Mensch und ich sitze mit ihr im gleichen Raum, also gibt’s keinen Weg daran vorbei (auch eher schlechter)
Jetzt versuchst Du, Dich in die positive Richtung zu bewegen:
Ihr vieles Reden ist Ihr Bedürfnis, sich mitzuteilen, ich muß der Armen zuhören (nuja, nicht wirklich besser)
Vielleicht hört ihr Zuhause niemand zu und sagt ihr auch nicht, das es 'etwas' zuviel ist? (etwas besser)
Ich würde ihr gerne sagen, das ich schwer wieder in meinen Arbeitsfluss reinfinde, wenn sie soviel redet. (hm, etwas besser)
Ich arbeite gerne konzentriert und in ruhiger Atmosphäre (besser, da neutraler formuliert)
Vielleicht ist sie einsam und hier im Büro ist ihre einzige Möglichkeit für Kommunikation (besser)
Wahrscheinlich ist es ihr garnicht bewusst, dass sie soviel redet und es störend sein könnte (besser)
Wenn ich sie freundlich darauf anspreche, finden wir wahrscheinlich einen Weg, wie wir die Lage verbessern (besser!) usw, usf.
Probier es aus. Hier geht es darum, seine Gedanken zu beobachten und die dazugehörigen Gefühle. Es muss nicht sofort eine Lösung gefunden werden und man muss sich auch nicht von sehr betrübt auf super glücklich hochschrauben. Aber Du merkst mit der Zeit, wie Du Deine Gedanken besser steuern kannst, in eine Richtung, die Dir dient, um einen positiveren, eventuell auch konstruktiveren Umgang mit Herausforderungen zu finden...
Man kann diese Übung auf allerhand Lebensbereiche anwenden. Mit der Zeit wird sich von alleine Dein Mindset auf positiver umstellen. Auch hier gilt natürlich: Übung macht den Meister
Viel Erfolg dabei!